Schriftlichkeit und Identität in der Neuzeit

  • geschrieben von Martin Rheinheimer
  • Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins
  • Band: 38
  • 1., Aufl.
  • Paperback
  • 24 x 16 cm
  • 258 Seiten
  • Erscheinungsdatum: 01.11.2004
  • 978-3-529-02938-7

Band 38

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Inhalt

Mit der Alphabetisierung von immer weiteren Bevölkerungsschichten hat sich die Schriftlichkeit in der Neuzeit zu einem Medium entwickelt, das nicht nur zu Aufzeichnung, Bewahrung und Mehrung von Wissen benutzt wurde, sondern auch zur Strukturierung und Formung des Selbst. Als die Schriftlichkeit nicht mehr wie im Mittelalter weitgehend ein Monopol der Geistlichkeit war, wurde sie mehr und mehr genutzt, um eine standes- oder gruppenspezifische, ja eine individuelle Identität auszubilden. Bürgerliche und bäuerliche Autoren schrieben seit dem 16. Jahrhundert Autobiographien und Tagebücher, die so zur Ausbildung von Individualität beitrugen. Wie dies konkret geschah und welche Entwicklungen und Veränderungen es dabei gab, wird in den Beiträgen dieses Bandes untersucht. Die Konzeptionalisierung von Schriftlichkeit unter dem Aspekt der Identität eröffnet dabei eine Vielzahl neuer Perspektiven. In den einzelne Beiträgen werden z. B. das Selbstverständnis und die Selbstdarstellung Heinrich Rantzaus, die Konversionserzählung Malachia Ben-Samuels oder die Autobiographie eines Renegaten behandelt. Außerdem gibt es Beiträge über nordfriesische Seeleute-Autobiographien, bäuerliche Biographik, die Schriftlichkeit einer bäuerlich-religiösen Bewegung, die Konstruktionen weiblicher Identität zwischen Adel und Bürgertum im 19. Jahrhundert, über Schriftsprache, Alltagssprache und nationale Identität in Schleswig sowie über niederdeutsche Identitätskonstruktionen.

Martin Rheinheimer

Prof. Dr. Martin Rheinheimer, geboren 1960, ist Professor für Maritim und Regionalgeschichte an der Syddansk Universitet Odense. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins sowie des Nord- und Ostseeraumes. Prof. Dr. Detlev Kraack, geboren 1967, ist Studienrat am Gymnasium Schloss Plön und Professor für Mittelalterliche und Landesgeschichte. Sein Forschungsschwerpunkt ist die schleswig-holsteinische Landesgeschichte sowie die allgemeine Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit.

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